Kleinnaundorf hatte sich herausgeputzt und erwartete die Jury-Mitglieder vom Land Sachsen. Begann die Begehung am 02.Juni 2025 bereits um 9:30 Uhr, so fanden sich neben dem Bewerbungskomitee vor allem viele ältere Bürger unserer Ortschaft auf dem Festplatz ein. Außerdem nahm der Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Freital, Uwe Rumberg sowie einige Stadträte von Freital und der Pfarrer der Kirchgemeinde, Herr Grabner, daran teil und empfingen die Jury, die mit einem Kleinbus hier Station machten. Begrüßt wurde die Jury vom Ortsvorsteher Thomas Käfer. Er stellte die anwesenden Mitglieder des Komitees vor und übergab das Wort dann an den Leiter der Jury Markus Thieme, welcher wiederum die Mitglieder der Jury vorstellte.
Auch der OB Uwe Rumberg begrüßte die Anwesenden und stellte das bereits umgesetzte Projekt Park- und Festplatz Kleinnaundorf und die Verbindung zur ehemaligen Kleinnaundorfer Grundschule vor. Hier fiel erst vor wenigen Tagen das Baugerüst zur Sanierung der Außenfassade. Die alte Schule wird derzeit zum Orts- und Kulturzentrum in der Mitte der Ortschaft von Kleinnaundorf durch den Heimatverein „G-Haus“ Kleinnaundorf e.V. entwickelt.
Auf kurzen Weg wurde fußläufig die Turnhalle erreicht, wo sich die SG Kleinnaundorf e.V. mit der Sektion „Tambourelli“ präsentierte. Diese Sportart hat in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung genommen. Daniela Gutheins stellte nicht nur diese Sportart im speziellen, sondern auch die Sportgemeinschaft im Allgemeinen mit den laufenden Projekten vor.
Weiter ging es zum Weidendom, wo Norbert Kindermann die Maßnahmen zum Erhalt von Flora und Fauna besonders im Bereich des Feuchtbiotops ehemaliges Freiluftbad Kleinnaundorf, erläuterte.
Am Wendeplatz konnten die Jurymitglieder einen Eindruck von der Idee bis zur Umsetzung zur Errichtung der Wanderhütte bekommen. Hier wurden auch weitere Projekte für den Ausbau des Kleinnaundorfer Rundwanderweges erläutert. Jurymitglieder zeigte die Möglichkeiten für die Projektförderung auf.
Ab hier ging die Reise für die Teilnehmer mit der „Possendorfer Heddl“ weiter. Da ein Jurymitglied auf den Rollstuhl angewiesen war, hat die Firma IPS den Rundgang mit einem behindertengerechten Fahrzeug inkl. Fahrer begleitet. Dafür möchte sich die Ortschaft recht herzliche bedanken.
In der Kita „Wurzelzwerge“ empfingen die Kinder und Erzieher die Teilnehmer, wo sie das Konzept der Einrichtung vorstellen konnten und zeigen, wie wohl sich Groß und vor allem Klein hier fühlt. Die Kinder präsentierten ein kurzes Programm bevor sich die Jury auf den Weg zur nächsten Station machte.
Im Autohaus Büttner angekommen, zeigte Firmenchef Ulli Büttner der Jury, dass Kleinnaundorf keine reine Wohnsiedlung ist. Das Autohaus steht stellvertretend für alle Gewerbetreibenden der Ortschaft. Hier finden Jugendliche Ausbildungs- und später auch Arbeitsplätze. Außerdem engagieren sich die Unternehmen und unterstützen die Dorfgemeinschaft bei ihren Projekten. Im Autohaus finden dazu noch Verkehrsteilnehmerschulungen statt, an den besonders ältere Menschen teilnehmen.
Nach einer weiteren Reise mit der Heddl und den Begleitfahrzeugen erreicht die Jury das Projekt „Kirchblick“, wo alle vom Posaunenchor und Gemeindemitgliedern musikalisch empfangen wurden. Sie stellten ihr Projekt vor, mit dem die Friedenskapelle als erster Kirchenneubau in Sachsen nach dem 2. Weltkrieg besser sichtbar gemacht werden soll und der Blick Außenstehender auf das 75. Kirchweihjubiläum 2025 gerichtet wird. Symbolisch diente ein Bilderrahmen zur Visualisierung des Projektes.
Auf dem Weg zur Kinder- und Familienwerkstatt wurden die Mitglieder auf den ehemaligen Haltepunkt der Windbergbahn „Kleinnaundorf“ aufmerksam gemacht, welcher von Heimatverein bewirtschaftet und betreut wird. Hier sind ständig Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen erforderlich, die der Verein oft mit Hilfe aus der Bevölkerung und von anderen Vereinen durchführt. Für einen Blick in die Wartehalle, in der sich eine Ausstellung zur Geschichte von Haltepunkt, Windbergbahn, Bergbau und Grubenunglück vom 02. August 1869 befindet, blieb leider keine Zeit.
In der Kinder- und Familienwerkstatt erwartetet Werkstattleiter Erik Däbritz bereits die Jury. Er führte die Teilnehmer durch die Räume, erklärte das Gesamtkonzept der handwerklichen Arbeit mit Kindern und einzelne Projekte, die zurzeit in der Werkstatt ausgeführt werden. Die Jury war von dem Projekt sehr begeistert. Viele Fragen mussten der Jury auf dem folgenden Weg zurück zur ehemaligen Grundschule beantwortet werden.
In der Schule wurde die Sanierung des Objektes erläutert. Hier wurden bereits erste Maßnahmen zur Schaffung barrierefreier Zugänge umgesetzt. So dass auch das behinderte Jurymitglied die Bäckerei und die Bücherbörse besuchen konnte. Die Mitglieder wurden im Anschluss durch das Objekt geführt und konnten einen Blick in die restaurierte Schulturmuhr, in den Bammes-Saal, in die DDR-Spielzeugausstellung und die anderen Räume riskieren.
Bei Kaffee und frisch – in der Bäckerei gebackenen – belegten Brötchen fand in der Bücherbörse das Abschlussgespräch mit einer ersten Auswertung statt. Alle Jurymitglieder gaben ein kurzes Statement innerhalb ihrer Fachbereiche ab. Juryleiter Markus Thieme bedankte sich für den Rundgang und die Bewirtung. Er schloss seine Ausführungen und meinte: „In Kleinnaundorf muss ehrenamtliche Tätigkeit neu definiert werden“. Damit machte sich die Jury auf den Weg nach Sörnewitz – einen weiteren Teilnehmer des Wettbewerbes.
Wir danken allen Bürgern unserer Ortschaft für die fabelhaft Unterstützung des Wettbewerbes und des Jury-Rundganges. Drücken wir nun die Daumen für eine gute Platzierung. Die Prämierung wird beim Landeserntedankfest am 13. September 2025 in Hoyerswerda erfolgen. Die beiden Siegerdörfer qualifizieren sich für das Bundesfinale 2026.
B. P.