Seit über 150 Jahren pflegen die Kleinnaundorfer sportliche Traditionen. So fanden sich junge Männer zum Turnen zusammen und betrieben es bereits 1867/68 als Sport. Im Jahre 1869 entschloss man sich einen Verein zu gründen. Das erste Stiftungsfest am 26. Juni 1869 auf der Prinzenhöhe gilt als Gründungstag. Nur in den Orten Plauen, Potschappel und Weißig, im Bereich der Amtshauptmannschaft Dresden-A, ging man der Turnerei bereits nach. Der erste Turnplatz befand sich auf dem Gelände des ehemaligen Gemeinschaftshauses. Am 2. August 1869 fanden einige Sportfreunde des jungen Vereins beim Grubenunglück auf dem Segen-Gottes- und Neuhoffnungsschacht den Tod. Bereits im nächsten Jahr riss der Krieg wieder eine Lücke in die Reihen der Sportfreunde. Aber der Verein lebte weiter.
Als 1875 der Saal des Gemeinschaftshauses gebaut wurde, musste sich der Verein einen neuen Turnplatz suchen. Das Training fand meist im Hof des Gasthofes statt, der Saal stand nur für die Winteraktivitäten zur Verfügung. 1897 konnte der neuen Turnplatz, der heutige Vorplatz der Turnhalle, als neues Domizil eingeweiht werden. Bei aller Vorsicht während der Benutzung des Saales, kam es schließlich dazu, dass der Verein mit dem Wirt aneinander geriet und der Saal nicht mehr zur Verfügung stand. Das Parkett wurde trotz Filzunterlagen an den Turngeräten zerkratzt und die Pferde im Stall unter dem Saal bekamen die Kolik.
Also fasste der Verein den Entschluss, sich selbst eine Turnhalle zu bauen. Vom Zeitpunkt der Überlegung 1903 bis zur Einweihung vergingen ganze 5 Jahre. Finanziert aus Anteilsscheinen konnte am 24./25. Mai 1908 die neue Halle ihrer Bestimmung übergeben werden. Auch mit dem Fußball wurde begonnen. Die ersten Sportfreunde waren gerade einmal 16 und 17 Jahre. Sie führten die Abteilung selbst und bekamen von keiner Seite Unterstützung. Da kein Fußballplatz vorhanden war, mußte auf Plätze anderer Vereine ausgewichen werden. So wurde jedes Heimpunktspiel zum Auswärtsspiel.
In den 1. Weltkrieg zogen insgesamt 211 Sportfreunde ein. Von diesen kehrten 26 nicht wieder nach Hause zurück, 6 blieben noch Jahre in Gefangenschaft. Der Verein war aber nicht unterzukriegen. Im August 1919 wurde das 50-jährige Bestehen mit einem großen Fest begangen. Die dabei entstanden Fotos fehlen leider. Zumindest kann sich der Verein damit schmücken, dass er der Größte und Stärkste im Umkreis von Dresden zu diesem Zeitpunkt war.
Ab 1921 versuchte der Verein sich einen eigenen Sportplatz zu schaffen. Da das nötige Geld fehlte, versuchte man es mit einem Darlehen bei der Sparkasse Dresden-Gittersee. In wieweit dieses bewilligt wurde und ob damit auch gebaut wurde, darüber fehlen Aufzeichnungen. Dass es geschaffen wurde, beweist die Existenz des Sportplatzes.
Auch der 2. Weltkrieg riss Lücken in die Reihen des Vereins. Und doch lebt er noch heute weiter. Nach 1945 änderte der „Carola“ Turnverein seinen Namen in „SG Kleinnaundorf“. Die Sektion Handball entwickelte sich recht erfolgreich. Mitte der 60er Jahre wurden Schüler im Handball sogar Jugendmeister. Bei welcher Meisterschaft muss noch recherchiert werden.
Heute bietet die SG Kleinnaundorf verschiedene Möglichkeiten der körperlichen Betätigung an. Die Turnhalle ist weitestgehend ausgebucht. Auf dem Gelände der ehemaligen Bad-Kantine haben die Sportfreunde in Eigenleistung einen Beach-Volleyballplatz errichtet. Dieser erfreut sich großer Beliebtheit.
Schwimmsportgruppe des „Carola“ Turnvereins im Luftbad Kleinnaundorf (1924)
Die Handballer der SG Kleinnaundorf bei einem Turnier anläßlich 100 Jahre Sport im Jahre 1969
Die Turnhalle der SG Kleinnaundorf wurde 1908 erbaut und 2008 umfassend rekonstruiert
Übergabe der innen fertiggestellten Turnhalle für die öffentliche Nutzung am 7. Mai 2008
SG Kleinnaundorf e.V.
Vors.: Andreas Steffen Demel
Am ALten Bahnhof 1
01705 Freital-Kleinnaundorf
Tel.: 0176/56 93 0555